Der Bettlerweg
Alp Lasa - Pardiel
Die Geschichte
Der Bettlerweg führt von Pardiel über das Zanuztäli auf die Valenser Alpen Tristeli, Branggis und Lasa. Nach Pardiel gelangt man von Bad Ragaz aus, aber auch von Vilters, über den Herrenboden oder über Vilterserälpli / Vilterseregg. Valens mit seinem Alpgebiet war Teil des ehemaligen Klosters Pfäfers. Zur Zeit der Landvögte war das Sarganserland noch Untertanengebiet. Die Vögte wollten keine Bettler in Ihren Gemarkungen dulden. Sie wurden verjagt oder sogar eingesperrt. Die Benediktinermönche des Klosters Pfäfers wiesen selten einen Bettler, oder ein um ein Almosen Bettelnden von Ihren Pforten. Das sprach sich in der Gilde dieser Zunft herum und so wurde nach allen möglichen Zugängen ins Klostergebiet gesucht. Der Weg durch die Talebene war der vielen Häscher der Vögte wegen der Beschwerlichere und so war der Weg durchs Zanuz hoch über dem Taminatal ein willkommener Durchschlupf. Neben dem Kloster war zu dieser Zeit in den Sommermonaten auf Alpen und Maiensässen vielleicht wenigstens ein Schluck frische Kuh- oder Geissmilch oder ein Rest Nidelbrot zu ergattern, obwohl die Bauernzunft damals auch nicht im Überfluss lebte. So soll der Zanuzweg, der ehemals, als das Zanuz noch zur Ortsgemeinde Valens gehörte, der Viehtriebweg war, zum Bettlerweg geworden sein. Ganz extrem soll es zur Zeit der Franzosenbesetzung, also Ende des 18. Jahrhunderts gewesen sein. Im Sarganserland herrschte grosse Hungersnot. Die Franzosen waren überall, in der Sarganserebene, in Vättis, ja sogar im alten Bad Pfäfers. Sie sollen alles geraubt haben. Auf den Bauernhöfen war fast kein Vieh mehr zu finden. Auch das Kloster Pfäfers hatte trotz damals hohem Ansehen schwer unter dieser Besetzung zu leiden. Trotzdem soll es jeden Tag eine sogenannte „Armensuppe“ gegeben haben, dies auch in der Pfarrei Valens. Viele hungrige Leute sollen damals den Bettlerweg aus Angst vor den Franzosen benützt haben, von denen es im Tal wimmelte, und die Gefahr gross war, von diesen völlig ausgeraubt oder umgebracht zu werden. Nicht die Schönheit der Berge, sondern der Hunger trieb die Leute durch den Bettlerweg.
Auf den Spuren der Bettler wandern ….
Heute ist eine Wanderung auf dem Bettlerweg das reinste Vergnügen. Verbunden mit einer Einkehr auf Pardiel, in der Pizolhütte oder unten im Tal im Restaurant Zanai, muss auch niemand mehr Hunger leiden. Wer seine Verpflegung lieber selbt mitbringt, findet bei der Alp Lasa ein tolle Grill- und Picknickstelle mit herrlichem Panorama.